Futurum - Baustoff Straßenbeton

Beton als Baustoff für Fahrbahndecken hat sich seit langem bewährt. Über Jahrzehnte hinweg können Betonfahrbahndecken höchste Anforderungen an Dauerhaftigkeit, Nachhaltigkeit, Belastbarkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit erfüllen. Durch seit Ende der 1990er Jahre immer häufiger festgestellte Schäden infolge oder unter Mitwirkung einer AKR wurde die Betonbauweise jedoch zunehmend in-Frage gestellt und Untersuchungen zu den Ursachen der Schäden begonnen. Basierend auf diesem Erkenntnisstand wurde hier:
- eine Zustandsanalyse potentiell AKR-geschädigter und ungeschädigter BAB-Abschnitte vorgenommen,
- das AKR-Schädigungspotential der Fahrbahn-deckenbetone mit NaCl-Einwirkung geprüft,
- möglichst viele Daten zu den ausgewählten BAB-Abschnitten recherchiert und ausgewertet,
- aufbauende Untersuchungen durchgeführt
- und Einflussfaktoren, Abhängigkeiten und Interaktionen identifiziert.
Im Ergebnis der Untersuchungen an insgesamt 53 BAB-Abschnitten bestätigte sich zunächst der bekannte Wissensstand zur AKR, einer komplexen Langzeitreaktion, die durch eine Vielzahl an Einflussfaktoren gesteuert wird. Geklärt werden konnte die Relevanz vieler Einflussfaktoren auf die AKR in Fahrbahndeckenbetonen, wobei sich jedoch keine neuen, bisher völlig unbekannten Einflussfaktoren identifizieren ließen. Hervorzuheben ist, dass an nach 2005 gebauten Abschnitten in allen Fällen ein ausreichend geringes AKR-Schädigungspotential nachgewiesen werden konnte. Damit bestätigt sich, dass die seit 2005 geltenden Regelungen wirksam sind, um AKR-Schäden zukünftig deutlich besser zu vermeiden. Durch die hier erstmals bestehende Möglichkeit, Daten für eine so große Anzahl an BAB-Abschnitten gemeinsam auswerten zu können, ergaben sich folgende, neue Empfehlungen und Ansätze für weitere Arbeiten:
- eine Empfehlung zur Vorgehensweise bei Beprobung, Diagnose und Prognose von Fahrbahndeckenbetonen,
- die Ableitung eines neuen Diagnosekennwertes zur Charakterisierung des Schädigungsgrades von Beton,
- die Ermittlung der zu erwartenden Nutzungs- bzw. Restnutzungsdauer von Fahrbahndeckenbetonen
- die Möglichkeit, durch ein zukünftiges Monitoring beprobter Streckenabschnitte eine weitere Verifizierung der entwickelten Methoden und neuen Erkenntnisse vorzunehmen.