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BEURTEILUNG DER SEDIMENTATIONSSTABILITÄT VON FRISCHBETON

Beurteilung der Sedimentationsstabilität von Frischbeton (Phase 1)

 

Anforderungen an die Frisch- und Festbetoneigenschaften (z.B. Fließfähigkeit, hohe Festigkeit, Dauerhaftigkeit) erweitern sich im Zuge von immer komplexer werdenden Bauaufgaben. Diese werden ihrerseits erst ermöglicht durch die ständige Weiterentwicklung der Betontechnologie, u.a. im Bereich der Zusatzmittel, und so komplexer werdende Betonzusammensetzungen, die genau auf die jeweilige Bauaufgabe abgestimmt werden können. Insbesondere der zunehmende Einsatz von Zusatzmitteln wie hochwirksamen PCE-Fließmitteln auch in Kombination mit weiteren Zusatzmitteln wie LP-Bildner, haben zu einer Veränderung der Betontechnologie nicht nur im Bereich der Sonderbetone (hochfeste Betone, SVB, etc.), sondern auch im Normalbeton geführt. So kann durch den dispergierenden Effekt des Fließmittels ein zunehmender Trend zu Betonen mit weicher Konsistenz sowie die Herstellung von Betonen mit einem reduzierten Leimgehalt im Konsistenzbereich F2/F3, u. a. beobachtet werden. Gleichzeitig sind diese Betone empfindlicher gegenüber Entmischung geworden. Ursachen dafür liegen in einer erhöhten Sensibilität des Betons, vornehmlich gegenüber Schwankungen des Wassergehalts oder in den Ausgangsstoffeigenschaften. Zudem ist zu beobachten, dass als Folge des sinkenden Qualifizierungsniveaus des Baustellepersonals zunehmend nicht geeignete Betone verbaut werden oder die Verdichtung nicht sachgemäß durchgeführt wird. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es daher, ausgehend von den bestehenden Erkenntnissen zur Sedimentationsstabilität von Beton die Entwicklung und Etablierung eines normbaren Prüfverfahrens für die Sedimentationsstabilität von Beton unter Rütteleinwirkungen voranzutreiben. Dazu soll der Einfluss der Frequenz und der Verdichtungsdauer auf die Sedimentationsstabilität für ausgewählte Rüttelbetone mit und ohne LP bildenden Zusätzen untersucht und die Reproduzierbarkeit und die Vergleichbarkeit mit praxisähnlichen Bauteilsegmenten in ersten Tastversuchen verglichen werden. Im Anschluss sollen so erste Empfehlungen zur Festlegung der Rütteleinwirkung im Prüfverfahren formuliert und der weitere Forschungsbedarf abgeschätzt werden.