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SELBSTVERDICHTENER BETON FÜR DEN EINSATZ IM BETONSTRAẞENBAU

Selbstverdichtener Beton für den Einsatz im Betonstraßenbau

 

Bislang werden Betonfahrbahndecken mit Gleitschalungsfertigern hergestellt. Hierbei können jedoch ausschließlich steife bis sehr steife Betone verwendet werden, da nur diese bereits wenigen Meter hinter der Einbaustelle eine ausreichende Formstabilität bzw. Grünstandfestigkeit aufweisen. Aufgrund ihrer Konsistenz müssen solche Betone jedoch intensiv verdichtet werden. Dazu werden Innenrüttler verwendet, die lokal eine hohe Verdichtungsenergie in den Beton eintragen. Diese hohe lokale Verdichtung kann zu einer Anreicherung von Feinmörtel in den Rüttelgassen führen, wodurch Schwachstellen im Betonquerschnitt entstehen können. Als Folge können sich bevorzugt in diesen Rüttelgassen Risse bilden. Durch den Einsatz von selbstverdichtendem Beton (SVB) kann dies vermieden werden. Konventioneller SVB ist aufgrund seiner hohen Fließfähigkeit allerdings nicht für die Verarbeitung mit einem Gleitschalungsfertiger geeignet, da er innerhalb kürzester Zeit, mehr oder weniger konträre Eigenschaften aufweisen müsste. Auf der einen Seite muss der SVB beim Einbau eine ausreichend hohe Fließfähigkeit aufweisen und sich selbst verdichten bzw. entlüften. Auf der anderen Seite muss derselbe Beton nach Verlassen des Gleitschalungsfertigers d. h. nach rd. zwei bis fünf Minuten eine ausreichende Grünstandfestigkeit bzw. Formstabilität besitzen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen eines ersten orientierenden Forschungsprojekts soll in dem vorliegenden Forschungsvorhaben einerseits der beschriebene Ansatz weiterverfolgt werden. Weiterhin soll die nachträgliche Zugabe von Additiven in einem separaten Mischprozess untersucht werden. Diese Additive sollen die Fließeigenschaften des Frischbetons dahingehend beeinflussen, dass die Fließfähigkeit des Frischbetons zeitabhängig reduziert wird, wodurch anschließend nach einer gewissen Zeitspanne eine hohe Grünstandfestigkeit bzw. Formstabilität erreicht werden kann. Als Additive sollen dabei verschiedene Superabsorber (Superabsorbent Polymers, SAP) sowie Fließmittel auf Naphthalinsulfonat-Basis (aufgrund ihrer Wechselwirkung mit PCE-Fließmitteln) verwendet werden.